Salzglasiertes Steinzeug

Westerwälder Ton gilt als einer der besten Europas. Der Werkstoff ist begehrt wegen seiner hellen Farbgebung und feinen Plastizität. In unserer Töpferei fertigen wir daraus seit über 360 Jahren salzglasiertes Steinzeug.

Wir waren einer der ersten und sind heute einer der letzten Handwerksbetriebe, die dieses Verfahren beherrschen. Es erfordert mehr Know-how und einen erheblich höheren Aufwand als alle anderen keramischen Techniken. Beim Salzbrand wird der Ofen mit offener Flamme befeuert. Erreicht er die höchste Temperatur wird Kochsalz in den Brennraum eingebracht. Die Salzkristalle verdampfen und schmelzen zu einer reinen, natürlichen Glasur. Ohne jeden giftigen oder bleihaltigen Zusatz verbindet sich das Natrium des Salzes mit dem Quarz des Tones zu einem Natriumsilikat, der sogenannten Salzglasur, die eine charakteristische, apfelsinenartige Struktur bildet. Der Glanzgrad variiert je nach Intensität des Salzanflugs oder dem Standort im Ofen, so dass kein Stück vollkommen identisch mit dem anderen ist. Neben dieser einzigartigen Schönheit verbindet alle eine extrem hohe Oberflächenhärte und ihre überragende Gebrauchsfähigkeit. Salzglasiertes Steinzeug hat eine Wasseraufnahme von weniger als zwei Prozent und zählt damit zur kleinen Gruppe der dicht gebrannten Keramiken. Das und die selten gewordene Kunst seiner Herstellung macht salzglasiertes Steinzeug zum Alltagsgegenstand und Sammlerstück in einem.